Störche - Bücher - Berchkerwasbier
Alle Fotos: Sabine Ismaier
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Der 23. April, Tag des deutschen Bieres (Geburtstag des Reinheitsgebotes),
steht in Erlangen seit 1997 ganz im Zeichen der Steinbach Bräu. Jeweils ab
18 Uhr wird der neue Bergkirchweihbier-Jahrgang der Brauerei präsentiert.
Stimmung und Wetter waren auch 2003 bestens, so dass es bald keinen freien
Sitzplatz mehr vor dem Brauhaus gab.
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Selbst das Steinbachsche Storchenpaar fehlte nicht, war es doch erst vor
wenigen Tagen aus dem Winterquartier im südlichen Afrika in die Erlanger
"Sommerresidenz" hoch über der Altstadt zurückgekehrt.
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Der 23.04. steht aber nicht nur für das Bier allein, seit etwa 1985 gilt
dieses Datum auch dem Ruhm der Bücher. Folgerichtig hatte die Familie
Gewalt heuer den Geschäftsführer der Buchhandlung Palm & Enke am
Schlossplatz, Herrn Ernst-Wilhelm Bork, zur Öffnung des ersten Fasses
Bergbier eingeladen. Nachdem dieser zunächst über die Gemeinsamkeiten von
Bier und Buch philosophierte und dabei das gesundheitsfördernde Element
beider besonders hervorhob (Arzneimittel der Seele), war der ersehnte
Augenblick gekommen.
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Doch das Staunen des Publikums war groß, als Herr Bork nicht zum
Holzschlegel griff, sondern "nur" eine überdimensionale
Buchattrappe vor dem bereitstehenden Hektofass aufschlug und den bereits
zuvor platzierten Zapfhahn freigab.
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107 Liter warteten darauf an die nicht enden wollende Schlange der durstigen
Kehlen als Freibier ausgegeben zu werden. Heuer erstmals in Glaskrügen,
damit die dunkle Farbe des süffigen Gerstensaftes auch publikumswirksam zur
Geltung kam.
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Am Berg wird das Festbier ja traditionell aus "blickdichten"
Steinkrügen getrunken. Zweimaischverfahren, untergärig, 13,8 %
Stammwürze, etwa 6 % vol. Alkohol, unfiltriert, geschmacklich angenehm und
wohl bekömmlich, das sind die wichtigsten Fakten des 2003er
Jahrgangs.
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Am Rande der gelungenen Veranstaltung, die nach 22 Uhr im Brauhaus
stimmungsvoll bei fetzigen Dixieklängen weiterlief, überreichte der
Historiker Dr. Hans-Diether Dörfler der Familie Gewalt die neuesten
Forschungsergebnisse in Sachen Erlanger Biergeschichte. Sein Aufsatz
"Maß für Maß - Braugewerbe und Umgeld im Erlangen des 18.
Jahrhunderts" ist kürzlich im Jahrbuch für fränkische
Landesforschung, Band 62 / 2002, erschienen.
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