Die Antwort auf das Rauchverbot - Steinbach Rauchweizen!
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Ab dem 4. Januar 2008 - pünktlich zur ausnahmslosen Einführung des
Rauchverbots in bayerischen Gaststätten - lief bei der Steinbach Bräu
Erlangen die flüssige Antwort aus dem Zapfhahn: das obergärige
Rauchweizen. Mit dieser Gesetzesvorgabe des Bayerischen Landtags, die
natürlich auch in allen Bereichen der Steinbach Gastronomie ihre
Gültigkeit hat (der Nebenraum oberhalb des Sudwerks war übrigens bisher
schon rauchfrei), gilt es für die Konsumenten von Tabakwaren, an den
Stehtischen im idyllischen Brauereihof "ihrer Lust zu frönen".
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Das Rauchweizen wurde u.a. aus hellem Weizenmalz, dunklem Gerstenmalz,
Rauchmalz, Sauermalz und Aromahopfen gebraut (die Malze wie immer aus der
familieneigenen Produktion). Es wurde höher vergoren als das Steinbach
Hefeweizen "Goldblondchen" und hat einen angenehmen,
charaktervollen, aber nicht aufdringlichen Rauchgeschmack. Das Saisonbier
enthält 5,2 % vol. Alkohol und hat einen Stammwürzegehalt von 12,9 %.
Wie Seniorchef Dieter Gewalt betonte, war das Rauchweizen zuletzt vor 9
Jahren (!) im Programm der Familienbrauerei. Deren Angehörige haben schon
seit Monaten gut zu tun, gilt es doch, neben der Alltagsarbeit zwei Projekte
zusätzlich zu stemmen:
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Foto: Sabine Ismaier
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· die Mälzerei Zirndorf wird bei laufendem Betrieb modernisiert und mit
neuer Technik ausgestattet und
· das Projekt "Museum zur Erlanger Brauerei- und
Wirtshausgeschichte" in den drei oberen Geschossen des Brauhauses an
der Vierzigmannstraße geht auf die Zielgerade. Bereits Anfang April 2008
sollen die Ausstellungsräume feierlich eröffnet werden.
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Zur Einkehr hinter dem Erlanger Bier- und Beerenweinausflugsland
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Fritz Striegel, Marloffstein
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Im Nordosten Erlangens erstreckt sich der Höhenzug des Rathsbergs und der
Marloffsteiner Höhe - schon seit Jahrhunderten eine lohnende Ausflugsgegend
der Bürgerinnen und Bürger der Universitätsstadt. Für sonntägliche
Spaziergänge oder werktägliche Ausflüge bieten sich (bzw. boten sich)
folgende Ziele an: Gasthaus der Familie Eckstein in Rathsberg (Erich Bräu
Erlangen - existiert nicht mehr), Gasthaus Zum Schloss Atzelsberg (ehemals
einfach nur "der Krahl" genannt, heute Gasthaus "Atzelsberger",
Kitzmann Bräu Erlangen), die Einkehroasen der Familie Striegel in
Marloffstein: das alte Wirtshaus Zum Striegelwirt (1910 von der Familie
übernommen; 2007 in den Räumen der alten Wirtsstube und der Metzgerei nach
Umbau mit einem behaglichen Schürofen neueröffnet) und das
Hotel-Restaurant Alter Brunnen, welches Fritz Striegel 1966/67 anstelle
eines heruntergekommenen Gehöfts erbaute. Die Familie Striegel bezog bis
1923 Hübnerbier aus Erlangen und blieb der Rechtsnachfolgerin Brauhaus
Nürnberg AG als Kunden der Tucher Bräu Nürnberg bis heute treu.
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Über Adlitz mit seinem Gasthaus Ludwigshöhe (die Familie Kunstmann ist
bekannt für ihre Bratwürste, Bratenküche und ff. Biere von Tucher und
Meister Unterzaunsbach) kommen wir zum Ziel des Ausflugs: Langensendelbach.
In Langensendelbach waren wir zunächst mittägliche Gäste des Gasthofes
Zametzer, um an einem Mittwoch die köstliche Schlachtschüssel zu
genießen. Die Zwillingsbrüder Willi (Metzgerei) und Rudi Zametzer (Gasthof
und Hotel) bewirtschaften das Haus, das vor knapp 20 Jahren nach einem
Großbrand völlig neu entstand.
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Bei Fragen zur Geschichte steht die Seniorchefin Anni Zametzer gerne als
Gesprächspartnerin zur Verfügung, wobei sie, wenn es knifflig wird, auf
ihren Bruder Fritz Striegel in Marloffstein verweist, den Seniorchef der
oben erwähnten Gastro-Oasen.
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Nach der Mittagseinkehr zog es uns einige Schritte weiter
zur Langensendelbacher Gastwirtschaft Alter Peter, welche ebenfalls über
ein eigenes Metzgerei-Fachgeschäft verfügt. Der Name kommt vom Großvater
der heutigen Betreiberin, Frau Irmgard Müller. Während beim Gasthof
Zametzer sich die gleiche Bierlieferungstradition wie bei der Familie
Striegel in Marloffstein abbildet (Brauerei Hübner Erlangen, Brauhaus
Nürnberg, Tucher Bräu Nürnberg), war der Alte Peter jahrzehntelang guter
Kunde der Henninger Reifbräu Erlangen.
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Auch hier blieb man den Nachfolgebrauereien treu, sodass es ab 1975
zunächst Patrizierbiere gab, um später auf das "gute Zirndorfer"
umzustellen. Die Marke Zirndorfer gehört heute zum Portfolio der Tucher
Bräu Nürnberg und hat den Untertitel "Das fröhliche Bier vom
Lande" - ein Slogan, den die Zirndorfer trotz allem Stolz auf die
gelebte und nicht untergegangene Brautradition ihrer Stadt nicht so gerne
hören, da sie sich eben nicht als Menschen des ländlichen Raums
verstehen.
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Beim Alten Peter schmeckt das Zirndorfer jedenfalls prima und als Empfehlung
aus der Metzgerei sei hier die vorzügliche, "süß-süßsaure",
schön magere Berliner Schweinesülze genannt.
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Noch 100 Tage bis zur 253. Erlanger Bergkirchweih
Fotos: Sabine Ismaier
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Nach einem trüben, feuchten, windig-ungemütlichen
Lichtmesstag (Lichtmess im Schnee, Ostern im Klee) und einer klaren,
sterneflimmernden Frostnacht zeigte sich der Faschingssonntag, 3. Februar
2008, bei blauem Himmel und herrlichem Sonnenschein.
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So pilgerten dann auch nach und nach etwa 150
Bergkirchweihfans ab 10.30 Uhr auf den Erich Keller, um dort gemeinsam bei
Brotzeit und kühlem Bier auf eine der frühesten Bergkirchweihen anzustoßen,
die möglich ist. Der Bierprobendonnerstag ist heuer ja schon am 8. Mai.
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Das sich selbst organisierende
Zusammenkommen hat eine weit über 25-jährige Tradition. Trotz
(dankenswerterweise) fehlender Vorberichtserstattung durch die Medien war
der gesamte obere Bankbereich des Erich Kellers wohlgefüllt.
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Insgesamt 8 Bierfässer wurden an
verschiedenen Stellen angestochen, sodass die Qual der Wahl u.a. zwischen
Steinbach Storchenbier, Junkersdorfer Kommunbrauhausbier, Jürgen Sommers
Spezialbock, Lagerbier der Brauerei Geyer Oberreichenbach, zwei
verschiedenen Vierbräu-Gerstensäften und Franz Königs Fränkischer Nacht
bestand. Zudem hatten mehrere Besucher des sonnenbestrahlten Berghangs ihre
eigenen Lieblingsbiere (in Mehrwegflaschen) mitgebracht.
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Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von den
Frauenauracher Blechbläsern und einer weiteren Bläsergruppe, die sich
spontan hinzugesellte.
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Wie immer legten die Biergenießer ganz brav ihre Euros auf
die Fässer beim eigenständigen Nachschenken der Krüge.
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Bis zum Nachmittag des herrlichen Wintertages hatte sich das Publikum zu
zwei Dritteln ausgetauscht, da es nicht wenige der Frühschöppler in der
Mittagszeit zum Brucker Faschingszug zog. So entschwand auch Kitzmann-Bierkönigin
Michelle I. Schließlich musste sie pünktlich um 13.30 Uhr das
Kitzmann-Biergespann am Brucker Kriegerdenkmal besteigen.
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Gaststätte Torwache - Drausnickstraße 1 ½ - Erlangen
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In den Jahren 1890 bis 1893 wurde an der Nordseite der
Drausnickstraße die neue Erlanger Infanteriekaserne mit 4 Mannschafts- und
einem mittigen Stabsgebäude, dem Offizierskasino, gebaut. Hier fand das 19.
Königl. Bayerische Infanterieregiment seine Heimat. Die Kaserne wurde 1939
nach dem 1916 in Frankreich gefallenen Kommandeur des 19.
Infanterieregiments „Oberst-Drausnick-Kaserne“ benannt. Heute stehen
noch die beiden westlichen Mannschaftsgebäude (als unverputzte
Backsteinbauten) und das ehemals mittige Offizierskasino (hinter der
verputzten Fassade befindet sich die städtische Fachschule für Techniker).
Die östlichen beiden Mannschaftsgebäude hin zur Moltkestraße mussten Ende
der 1970er Jahre Werkstattneubauten der Staatlichen Berufsschule weichen.
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Nach dem Ende des 2. Weltkriegs war auch die militärische
Nutzung des Areals der Oberst-Drausnick-Kaserne vorbei. Die Mannschaftsgebäude
dienten zwischen 1946 und 1949 als Unterkunft für heimatlose Ausländer,
Heimatvertriebene und Flüchtlinge. Manche von ihnen fanden hier sogar ihre
dauerhafte Erlanger Neuheimat. Im ehemaligen Stabsgebäude zog die damals
noch städtische Berufsschule und das Kino „Filmbühne“ ein. Mancher ältere
Erlanger erinnert sich noch gerne an dieses Lichtspielhaus, in dem sogar
einmal – wie uns berichtet wurde – der Münchner Schauspieler Beppo Brem
persönlich bei einer Filmerstaufführung Stargast war. Außerdem war der
Besuch auch preislich lukrativ: hier kostete die
Sonntagsnachmittagsvorstellung 50 Pfennige Eintritt, 10 Pfennige weniger als
„in der Stadt“. Da lohnte sich sogar der Fußmarsch vom Brucker Anger!
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In den Räumlichkeiten der Wachmannschaften des ehemaligen
Haupteingangs der Kaserne zwischen dem westlichen Mannschaftsgebäude und
besagtem Stabsgebäude wurde Ende der 1940er Jahre zunächst eine Kantine
betrieben, bis der Wirt Paul Rinke am 01.08.1950 eine Konzession für seine
„Schankwirtschaft in der Oberst-Drausnick-Kaserne, Gebäude E“
erhielt.
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Das Gebäude war Staatseigentum und wurde von der Vermögensverwaltung
für Wiedergutmachung in Nürnberg, Praterstraße, verwaltet.
Bierlieferantin war die Henninger Reifbräu AG Erlangen. Bereits am 15.
April 1952 kam Otto Ludwig als neuer Pächter in die Schankwirtschaft
„Torwache“.
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Am 26.07.1955 übernahm seine Ehefrau Eleonore Ludwig,
genannt Ella, die Gaststätte als neue Wirtin. Die nächsten 13 Jahre lief
der Gaststättenbetrieb mit direktem Zugang von außen, Nebenzimmer anschließend
an das Gastzimmer und Wirtschaftsvorgarten (so die Umschreibung im
offiziellen Schriftverkehr) unter ihrer Flagge. Noch heute berichten Gäste
von damals von grandiosen samstäglichen Tanzveranstaltungen mit einer
2-Mann-Kapelle und der alljährlich gefeierten „Torwache-Kerwa“.
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Auch beim Ausschank der beliebten Reifbräubiere ging die
Wirtin mit der Zeit und stellte im Mai 1963 auf ein ventilgesichertes
Zapfgerät mit „Stocherrohr“ und C02-Anlage um. Ende Juli
1968 reichte sie dann den Pächterstab an die neue Wirtin Katharina Schönfeld
weiter. Nach knapp 1 ½ Jahren folgten im Dezember 1969 die Eheleute Bertha
(Margarete) und Adolf Schäfer als Wirtsleute.
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Diese mussten Ende 1974 die Schließung der Erlanger Braustätte von
Henninger Reif miterleben und fortan Nürnberg-Fürther Patrizierbiere in
der Tochwache ausschenken. Die Henninger Reif-Urkunde zum 25-jährigen
Bierlieferungsjubiläum hing bis vor wenigen Monaten noch in der Gaststätte
(gleich links neben dem Eingang) und fand wohl einen unehrlichen privaten
Liebhaber. Das gleiche Schicksal hatte die alte, doppelfaustgroße Glocke an
der Hauswand, die schon vor mindestens 15 Jahren spurlos verschwand.
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Im April 1985 wandten sich die Eheleute Schäfer, wie andere
Erlanger Wirte auch, dem einzigen noch in der Universitätsstadt gebrauten
Bier zu und schlossen nach Auslaufen der Patrizier-Lieferverträge einen
neuen Kontrakt mit der Privatbrauerei Kitzmann. Am 01.01.1989 übergaben die
Eheleute Schäfer die Pächterfunktion an ihren Sohn Wolfgang. Dieser steht
bis heute zusammen mit seiner Mutter Bertha (Margarete) Schäfer (ihr
allgemein gebräuchlicher Rufname ist Marga) im Gastraum. Frau Schäfer,
seit 1993 Witwe, wird am 17. März 2008 ihren 80. Geburtstag feiern können.
Ob ihr allerdings zum Feiern zu Mute ist, darf stark bezweifelt werden.
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Nachdem vor einigen Jahren die Staatliche Vermögensverwaltung
den Komplex der beiden unter Denkmalschutz stehenden roten Backsteingebäude
Drausnickstraße 1 und 1 a an einen privaten Investor veräußert hatte,
reichte dieser das Objekt mit seinen vielen langjährigen Mieterinnen und
Mietern im Frühjahr 2007 an eine neue Eigentümerin weiter. Diese möchte
die in die Jahre gekommene Bausubstanz sanieren, u.a. moderne Sanitäranlagen
installieren und etwa 200 Studentenwohnungen schaffen. Hier sind natürlich
die bisherigen Mieter, die sich bei niedrigen Mieten, Ofenheizung und
Toiletten auf den Gängen wohl fühlen, im Weg. Bei den beiden Häusern
handelt es sich insgesamt um etwa 65 Wohnungen.
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Die Mietverhältnisse wurden unter Einhaltung der gesetzlich
vorgegebenen Fristen gekündigt, nicht ohne Aufhebungsverträge anzubieten,
die an Abfindungsangebote zur sozialen Abfederung gekoppelt waren. Dennoch
entstand bei den verbliebenen langjährigen Mieterinnen und Mietern viel Ärger
und Verdruss.
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Auch Wolfgang Schäfer erhielt die Kündigung und soll nun
die Gaststätte in naher Zukunft verlassen. Hierüber sind seine Mutter und
er, wie auch die vielen Stammgäste, traurig und erbost, doch irgendwie
fehlt allen nach langen zermürbenden Disputen und Monaten der Ungewissheit
die Kraft, dagegen anzukämpfen. So wird wohl wieder ein Stück Erlanger
Wirtshaustradition sterben! Die treuen Stammgäste aus der Erlanger
Ostvorstadt verlieren ihr zweites Wohnzimmer und Berufs- bzw. Fachschüler können
nach dem Unterricht woanders schauen, wo sich für etwa 4,50 Euro eine warme
Mahlzeit und für 2,20 Euro eine kühle Halbe Kitzmann-Helles so auf die
Schnelle unter einem schattigen Vordach „reinziehen“ lässt.
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Nach 66 Jahren wieder da - die Brauerei Kitzmann bittet zum Hausausschank
Fotos: Sabine Ismaier
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Am Mittwoch, 06.02.2008 (Veranstaltung für Mitarbeiter und
Umbaubeteiligte), und am Mittwoch, 13.02.2008 (ganz offiziell mit den Medien
und der Stadtprominenz), präsentierte sich die neue Kitzmann BräuSchänke
erstmals dem Publikum.
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Dabei gestand Braumeister und Technischer Leiter Karl-Heinz
Maderer: "Jetzt bin ich seit 23 Jahren da, darauf habe ich schon immer
gewartet, ein eigener Brauereiausschank"! Allerdings betreibt die
Familie Kitzmann den gastlichen Ort nicht selbst, sondern hat ihn an ein
erfahrenes Gastronomenduo verpachtet.
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Die zahlreichen Gäste zeigten sich begeistert:
"Rundum gelungen", lautete die einhellige Meinung zur Idee, an
historischer Stelle eine traditionelle Bierwirtschaft in frischem Gewand zu
präsentieren. Ein echter Hingucker: Die historischen Portraits und das
Deckengemälde der Erlanger Künstlerin Hildegard Heidecker. Wissenswertes
zu den abgebildeten Persönlichkeiten aus Erlangens Bierhistorie berichteten
Stadtarchivar Dr. Andreas Jakob und Jochen Buchelt vom Heimat- und
Geschichtsverein. Der Erlanger Kabarettist Klaus Karl-Kraus, der Familie
Kitzmann seit vielen Jahren herzlich verbunden, moderierte die
Eröffnungsfeier.
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"Endlich geht´s los", freuten sich die Wirte der BräuSchänke,
Florian Dittmeyer und Axel Müller. Mit Cornelia (Conny) Schmid holten sie
sich als "Frontfrau" eine bekannte Erlanger Gastronomieexpertin
(Restaurant Schloss Marloffstein) in die BräuSchänke.
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Blaue Zipfel und fränkische Bratwürste mit Kraut machten schon am
Eröffnungstag Appetit auf mehr: Fränkische Köstlichkeiten von klassischer
Brotzeit über wechselnde Mittagsgerichte bis zur Spezialitätenauswahl
sowie fassfrische Kitzmann Biere erwarten die Gäste.
Besondere Empfehlung der Küche: die original "Fränkische
Bratwurstsuppe".
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Im Sommer können sich die Gäste im Biergarten an der Südlichen
Stadtmauerstraße diverse Leckerbissen unter Bäumen schmecken lassen.
Folgende Fassbiere sind ständig im Ausschank: Helles, Edelpils, Kellerbier
1904, Hefeweizen und das dunkle Jubiläums-Erlanger. Dazu kommen noch einige
Flaschen- und saisonale Fassbiere im Wechsel. Auch das betriebseigene,
weiche Tiefbrunnenwasser darf nicht unerwähnt bleiben. Dieses Jahrtausende
alte Brauwasser wird als Tafelwasser mit und ohne Kohlensäure kredenzt.
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"Erlanger Biertradition verpflichtet halt",
begründet Peter Kitzmann sein Engagement für die BräuSchänke am
historischen Ort. Großen Wert hat er dabei höchstpersönlich auf die
Gestaltung der Gasträume gelegt: Im ehemaligen, nichtöffentlichen
Bräustüberl (1984 von den Eltern Elisabeth und Karl Kitzmann rustikal
eingerichtet) verbreiten Kachelofen und Eichenlamperie fränkische
Wirtshausatmosphäre.
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Und in der früheren Buchhaltung (ganz früher standen hier
Teile des Sudwerks) erinnert die ebenso gelungene wie geschmackvolle
Ausmalung an die lange Geschichte der Bierstadt: Von der Erlanger
Künstlerin Hildegard Heidecker mit viel Liebe zum Detail ins rechte Licht
gerückt, zieren 27 Portraits von Persönlichkeiten aus Brau- und
Gastgewerbe, Politik und Kultur die Wände der Gaststube zum Brauereihof
hin. Die Auswahl war nicht einfach und sorgte für rege Diskussionen
zwischen den Hausherren und den Bierhistorikern.
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Mit einem Hopfenkranz, Gerstenähren, zwei wogenden
Wasserwellen und vielen Früchten schmückte die Malerinnen Hildegard
Heidecker und Ingrid M. Pflaum die Raumdecke - Sinnbilder der natürlichen
Zutaten für einen gelungenen Sud und feine Kochkunst. Eine echte
Augenweide, die wunderbar mit den fränkischen Gaumengenüssen aus Küche
und Keller harmoniert. Übrigens sind die drei Holzlampen in diesem Zimmer
keine Neuanschaffung; die kunstgewerblichen Schmuckstücke mit ihren
geschnitzten Figuren hingen schon vor dem Zweiten Weltkrieg im Ausschankraum
der Familienbrauerei.
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Dr. Andreas Jakob, Leiter des Erlanger Stadtarchivs, und
Jochen Buchelt erläuterten die Idee und Umsetzung des historischen
Konzeptes: "Ein Kriterium für die Auswahl der Erlanger Köpfe war ihre
prägende Bedeutung für die Geschichte der (Bier-) Stadt Erlangen bis in
die Gegenwart." Die Ahnen der Bierbrauerfamilie Kitzmann dürfen ebenso
wenig fehlen wie Markgraf Friedrich, der Gründer der Erlanger Universität
und Regent zur Premiere der Bergkirchweih, oder die früheren
Oberbürgermeister Dr. Michael Poeschke und Dr. Heinrich Lades.
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Verewigt sind auch legendäre Größen der Erlanger
Bierhistorie, von Johann Friedrich Buirette von Oehlefeld, dessen Familie
1712 die Brauerei an der Südlichen Stadtmauerstraße errichtete, über
Heinrich Henninger und die "Erich-Liesel" bis hin zu Festwirt Toni
Trautner und einer der großen Frauen der Bergkirchweih Irma Steinmüller.
Nicht fehlen darf in der "Walhalla des Erlanger Biers" natürlich
Karl May, der den weltberühmten Erlanger Sudstätten ein literarisches
Denkmal setzte. "Eine gute Gelegenheit, Biergenuss und Biertradition zu
verbinden", lobten die Gäste bei der Eröffnung das stimmige Konzept.
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"Ein lang gehegter Wunsch der Freunde unserer
Bierspezialitäten geht in Erfüllung", zeigte sich Peter Kitzmann
anlässlich der Eröffnung rundum zufrieden. Mit der BräuSchänke knüpft
er an historischer Stelle an eine alte Tradition an. Wo bereits seit 1712
Bier gebraut wird, trafen sich Honoratioren, Arbeiter und Studenten schon
vor über hundert Jahren im hauseigenen Bräustüberl zum Genuss eines
frisch gezapften Kitzmann-Biers.
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Bei Marie Kitzmann, der Großmutter von Seniorchef Karl
Kitzmann, erörterten die "Kitzomanen" seinerzeit die großen und
kleinen Fragen des Lebens. Doch musste der beliebte Hausausschank 1942 auf
Anordnung der Behörden "kriegsbedingt" eingestellt werden. Er
hinterließ eine Lücke, die Peter Kitzmann jetzt im Februar 2008 schloss.
Und es hat sich auch schon eine Stammtischrunde studierter Menschen
gebildet, die ab sofort als "Kitzomanen II" ihre Stammkrüge auf
das legendäre Bier vom Südrand der Erlanger Neustadt erheben wollen.
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Dem wahren Gerstensaftgenießer sei die
BräuSchänke-Bierprobe empfohlen: Sechs Kitzmann Biere und das besagte
Tiefbrunnenwasser werden für den Gast zum Preis von 6,00 Euro in 0,1
l-"Stamperln" auf einem informativen A 3-Papierset im Stil der
Deckenbemalung angerichtet. Auf das Gute!
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