Ein kleines feines Museum für die Erlanger Braukunst
Fotos: Sabine Ismaier
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Der Erlanger Braukunst, der Bierkultur und später auch der
Gasthausgeschichte hat sich das kleine Erlanger Biermuseum verschrieben, das
ab 14. April 2008 mit Führungen nach Terminabsprache durch die wahrlich
nicht unbedeutende Erlanger Bierhistorie aufwarten wird. Es fand seine
Heimat auf etwa 200 qm altem Gerstenboden direkt über dem Sudwerk und dem
Brauereiausschank der Steinbach Bräu in der Vierzigmannstraße.
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Zur Eröffnung am Freitag, dem 4. April 2008, begrüßte zunächst
Juniorchef Christoph Gewalt die geladenen Gäste und leitete auf einen
ersten Filmbeitrag über, der auf dem Monitor rechts neben dem Sudblock zu
sehen war, wo normalerweise die Gäste die Lifecam-Bilder vom Storchennest
genießen können. Der Filmbeitrag spannte einen Bogen von der Geschichte
der Bierstadt Erlangen zur Vergangenheit der Steinbach Bräu, was
wohlgeruchlich durch den parallel eingemaischten Storchenbiersud aufs
Feinste unterstrichen wurde.
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Die folgende Begrüßungsrede des Seniorchefs und des
Diplom-Brauereiingenieurs Dieter Gewalt geben wir aus Gründen der
historischen Dokumentation auszugsweise im Wortlaut wieder (mit kleinen
Ergänzungen):
"... Auch ich möchte Sie ganz herzlich begrüßen. Lassen Sie mich
beginnen mit Frau Aßmus. Sie vertritt unseren Oberbürgermeister Herrn Dr.
Balleis, der heute in Wildbad Kreuth bei der CSU-Klausur gebraucht
wird.
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Aus historischer Sicht passt es ganz gut, dass Sie da sind - wie auch Frau
Stadträtin Egelseer-Thurek, denn in alten Zeiten war das Bierbrauen wie das
Brotbacken Sache der Frau. Ich freue mich, dass unser Altoberbürgermeister
Herr Dr. Dietmar Hahlweg zu uns gekommen ist. Es ist uns eine Ehre, lieber
Dietmar. Wenn es die Zeit erlaubt hätte, hätte unser OB völlig entspannt
zu uns kommen können, denn wir erwarten für unser Museum keine Zuschüsse
oder öffentlichen Mittel. Auch haben wir nicht vor, der Stadt das Museum zu
schenken.
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Jetzt möchte ich Ihnen etwas ausführlicher erklären, wie es zu unserem
Museum kam und es Ihnen kurz vorstellen. In dem Filmbeitrag, den Sie soeben
gesehen haben, ist ja schon deutlich geworden, welche Bedeutung Erlangen als
Bierstadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehabt hat. Die Fa.
Myprogramm, vertreten durch Frau Beck und Herrn Lustenberger, hat dies,
glaube ich, sehr gekonnt rübergebracht und ein zweiter Beitrag, den wir
dann oben noch sehen werden, schildert Erlanger Brau- und Biergeschichte.
Steinbach steht dabei etwas im Vordergrund, wir würden uns jedoch ganz
besonders freuen, in Zukunft Leihgaben und Beiträge über die anderen
Erlanger Brauereien aufzunehmen.
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Ich freue mich, dass unser Kollege Peter Kitzmann aus der
Neustadt heute da ist. Seine Brauerei hat ja von 1975 an 20 Jahre lang
alleine die Stellung gehalten und ist nach der Schließung von Erich und
Erlanger Reifbräu zu ihrer heutigen Größe gewachsen. Wir haben ein Stück
weiße Wand freigelassen für Exponate von der Kitzmann Bräu. Führungen
durch unsere Brauerei finden ja schon länger statt, manchmal geht es dabei
schon recht eng zu und so kam der Gedanke, über der Brauerei auf dem
Gerstenboden ein Museum einzurichten. Museum, etwas Verstaubtes sollte es
eigentlich nicht sein und so wurde viel diskutiert, wobei Frau Lehmann und
Herrn Dr. Sandweg viele Ideen einbrachten.
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Ein ganz wichtiger Punkt war, dass wir neben dem Biermuseum ständig, d.h.
halbjährlich wechselnde Sonderausstellungen zeigen möchten. Die erste
wollen wir im November 2008 vorstellen, eine Wanderausstellung des Deutschen
Hopfenmuseums Wolnzach. Wolnzach liegt in der Hallertau. Das Thema soll
lauten: "Hopfen, die Arzneipflanze".
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Herr Dr. Sandweg hat einen ganzen Katalog von schönen Themen, sein
Lieblingsthema "Bier und Erotik" kommt auch mal dran. Mit dem
Germanisten Jürgen Sandweg wurden viele Gespräche geführt, es wurde
diskutiert, heißt es nun auf dem Gerstenboden oder im Gerstenboden. Heißt
es die Steinbach Bräu oder der Steinbach Bräu. Wir haben dann unsere
Bedienungen gefragt. Die meinten: "Bei den Studenten heißt es das
Steinbach Bräu". Einig waren wir uns aber, weil wir oben sehr wenig
Platz haben, dass wir uns auf wenige Themen beschränken sollten. Einerseits
auf die, die für den Bierbrauer unverzichtbar sind, und auf Themen, die
für Erlangen einzigartig sind. So sind es 7 Abteilungen geworden. Damit das
Ganze ordentlich ausschaut, haben wir Herrn Architekten Karl-Heinz Dhein um
Rat gebeten und er hat gemeinsam mit den ausführenden Spezialisten alle
Ideen umgesetzt.
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Die Bilder, die Sie dann sehen, sind von Herrn Bernd Böhner, dem
Bildredakteur der Erlanger Nachrichten, angefertigt worden; teilweise so
realistisch, dass man meint, die abgebildete Person stünde leibhaftig vor
uns. Die Großbildfotos wie Gersten- und Hopfenfeld, Wasserturm, die
Textfahnen, der Erlanger Stadtplan mit den 21 Brauereien wurden von der Fa.
Printwerk in Eltersdorf geschaffen. Das Printwerk ist heute vertreten durch
den Chef Herrn Wittl. Die Platten, Tische, Tafeln, Türme und Stellwände
stammen vom Schreinermeister Reif aus Hessdorf und seinen Mannen.
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Weil bei Ausstellungen nicht so viel gelesen wird, haben wir die Texte
bewusst kurz gehalten. Wer mehr wissen will, kann sich Extrablätter mit
ausführlicheren Beschreibungen z.B. über Hefe oder Hopfen mitnehmen. Die
Themen beginnen mit "Aus Gerste wird Malz", ein Thema, mit dem
Sohn Jörg tagtäglich beschäftigt ist. Es folgt "Hopfen, Wasser,
Hefe", die anderen Rohstoffe neben dem Malz. Beim Hopfen bedanke ich
mich herzlich bei Herrn Bruno Winkelmann von der Fa. Steinerhopfen für
seine Unterstützung. Beim Wasser darf ich mich bei den Erlanger Stadtwerken
bedanken, bei Herrn Geus und Herrn Backhaus, die sehr hilfreich waren und
uns auch die Pumpstation überlassen haben. An der Handschwengelpumpe
können Sie anschließend noch ihre Kräfte messen.
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Bei der Hefe haben wir die Weihenstephaner Wissenschaft
bemüht, Herr Dr. Tenge hat uns sehr geholfen. Weil wir aber Bilder von
unserer eigenen Hefe zeigen wollten, sind wir an Herrn Dr. Falk Schrödl von
der Erlanger Universität herangetreten, der sehr schöne Dias gemacht hat
und ein schönes Präparat, das Sie unter dem Mikroskop betrachten können.
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Das Thema Braukunst zeigt u.a. Christoph Gewalt beim Bierbrauen. Das Thema
"Vom Fass ins Glas" zeigt einen der letzten Büttnermeister Herrn
Hans Weis aus Weismain in Lebensgröße auf der Schnitzbank. Die
Büttnerwerkzeuge stammen größtenteils noch aus unserer alten Brauerei
oder sind aus dem Besitz des Onkels von Herrn Dr. Alexander Martini.
Die Bierstadt Erlangen ist das nächste Thema. Auf dem Stadtplan von
Erlangen können Sie sehen, wo früher Brauereien angesiedelt waren.
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Allein 5 um den Martin-Luther-Platz; die Kirche und das
Rathaus waren ja auch noch da. Am Bildschirm können Sie durch Antippen die
Geschichte jeder Brauerei abrufen. Diese Technik hat Herr Harald Neuffer
installiert; herzlichen Dank an ihn. Dass ich mich bei den Texten nicht
allzu schwer plagen musste, liegt an der guten Vorarbeit der Autoren von
"Ein Erlanger, bitte" den Herren Buchelt, Dr. Dörfler und
Schieber. Ihnen und Herrn Dr. Jakob vom Stadtarchiv darf ich danken, dass
Sie z.B. im Stadtlexikon schon vieles bearbeitet haben.
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Ein besonderes Highlight ist das Thema Nr. 6 - einzigartig für Erlangen -
die Bergkirchweih. Ich freue mich, dass ich heute an seinem 66. Hochzeitstag
Herrn Hermann Seißler begrüßen kann, den fast 90-Jährigen, der mit 82
Jahren begonnen hat, die Schaugeschäfte, Karussells und Fahrgeschäfte en
miniature abzubilden. 2005 bei "250 Jahre Bergkirchweih" konnten
Sie sein Werk schon im Stadtmuseum bewundern. Ich danke Herrn Engelhardt vom
Stadtmuseum, dass wir die Vitrine erwerben konnten, und Herrn Seißler, dass
er sein Werk als Leihgabe bei uns aufgestellt hat. Er hat es mit Hilfe
seines Schwiegersohns Herrn Heinrich noch ergänzt um ein Kasperltheater,
fliegende Störche und einen Ballonfahrer. Den Hintergrund hat der Künstler
Reinhold Knapp gestaltet, die Ansicht der Erlanger Altstadt vom Burgberg aus
gesehen.
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Über der Vitrine sind alte Bergkirchweihkeller abgebildet und beschrieben.
Ich freue mich, dass ich den Wirt vom größten Bergkirchweihkeller, dem
Entlas Keller, Herrn Fritz Engelhardt begrüßen kann. Er hat 3 seiner
Bergkirchweihkrüge mit jährlich wechselnden Motiven dem Museum geschenkt.
Thema Nr. 7 ist die Steinbach Bräu mit Geschichte, Berg, Lehrlingen und dem
Hinweis auf die Assemblagen von Herrn Reinhold Knapp über die Bewohner des
Hauses Hauptstraße 116 von 1617 bis heute.
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Zum Schluss kommen dann noch unsere Störche und auch Herr Michael
Zimmermann, der Storchenvater, hat schon jetzt einen Platz im Museum. Bei
den Herren Gerstendörfer und Millian bedanke ich mich für ihre schönen
Storchenbeiträge in der Lokalpresse. Mit denen, die bei meiner Aufzählung
bisher noch nicht vorgekommen sind, haben wir noch was vor. Zum Beispiel mit
Herrn Adler, dem Vorsitzenden des Vereins zur Förderung der fränkischen
Braukultur und den Hobbybrauerinnen und -brauern (in Begleitung der
stellvertretenden Vorsitzenden Frau Petra "Willi" Paulsen). Wir
wollen gemeinsam Sonderausstellungen machen.
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Auf diese Weise möchte ich auch Herrn Schulters, den Vorsitzenden des
Fränkischen Brauereimuseums in Bamberg, mit seinen Begleitern begrüßen.
Ich denke, wir können zu besonderen Themen gemeinsam gute Arbeit leisten.
Zwischen Erlangen und Bamberg liegt Baiersdorf. Vom schärfsten Museum der
Welt, dem Meerrettichmuseum in Baiersdorf, darf ich Herrn Hans Thomas
Schamel und Frau Karin recht herzlich begrüßen. Dem Mr. Brauwelt Herrn Dr.
Heyse darf ich schon jetzt danken, dass er sich bereit erklärt hat, einige
Sonderausstellungen mit auf die Beine zu stellen. Seine Tochter Frau Dr.
Thurid Heyse und der Hans Carl Verlag Nürnberg haben sich sehr für das
Projekt "Arzneipflanze Hopfen" eingesetzt.
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Die Anstrengungen, die wir in der Vergangenheit in der Brauerei unternommen
haben, sind in der Öffentlichkeit auch dank der Presse immer sehr
wohlwollend aufgenommen worden. Wir hoffen, dass dies auch in Zukunft so
bleiben möge. Ich begrüße stellvertretend Herrn Stefan
Mößler-Rademacher, den Kulturredakteur der Erlanger Nachrichten und die
Fotografin Frau Sabine Ismaier. Wer jetzt noch nicht genannt wurde, gehört
zur Familie oder ist ein guter Freund wie Claus und Monika Paulus (früher
u.a. Vorstandsvorsitzender der Patrizier Bräu AG) und ein besonderer
Mälzerkollege wie Georg Sonnauer und seine Frau Maria. Herzlich
willkommen!"
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Nach dem Begrüßungsakt wurden die Gäste in das erste Obergeschoss auf den
Malzboden gebeten, um dort das Museum nun tatsächlich in Augenschein zu
nehmen. Am Anfang stand der besagte zweite Film über die Familie und Fa.
Steinbach/Gewalt sowie die Malz- und Bierproduktion. Anschließend teilten
Senior und Junior Gewalt die Gruppe und führten ihre Gäste gegenläufig
durch die Ausstellung. Natürlich ließ es sich Herr Hermann Seißler nicht
nehmen, seine Bergkirchweih en miniature selbst vorzustellen und zu
erklären.
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Nach anregenden Gesprächen auf dem Gerstenboden (beispielsweise erinnerte
Herr Dr. Hahlweg dabei gegenüber Peter Kitzmann und Jochen Buchelt daran,
dass ihm bei USA-Aufenthalten früher mehrfach die Biermarke Erlanger über
den Weg gelaufen ist) lud die Familie Gewalt zum Imbiss mit
Brunner-Weißwürsten, Obatztem, Treberbrot und Mohn- bzw. Sesambrezen.
Gegen die entstandenen trockenen Kehlen wirkte das ausgeschenkte Steinbach
Storchenbier und die Monatsspezialität, der köstliche helle Weizenbock,
wahre Wunder. So bleibt uns nur noch, dem Erlanger Biermuseum, der Steinbach
Bräu viel Erfolg zu wünschen und allen Leserinnen und Lesern dieser Zeilen
einen Besuch wärmstens ans Herz zu legen.
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Fotoimpressionen vom Altstädter Kirchenplatz am
verkaufsoffenen Sonntag "Erlanger Frühling", 6. April 2008
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Foto: Sabine Ismaier
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Foto: Sabine Ismaier
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Foto: Sabine Ismaier
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Foto: Sabine Ismaier
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Das neue Kitzmann Bergkirchweihbier 2008
Foto: Sabine Ismaier
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Erlangens 5. Jahreszeit steht heuer so früh wie fast nie vor der Tür.
Bereits am 8. Mai 2008 wird Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis das
erste Fass auf dem Berg anstechen (Tucher Festbier auf dem Erich-Keller) und
damit die 253. Erlanger Bergkirchweih eröffnen. Doch solange müssen die
Bergbierliebhaber zum Glück nicht warten - bereits Wochen vor der
offiziellen Bergeröffnung können sie den neuen Jahrgang des echten
Erlanger Bergkirchweihbiers der Kitzmann Bräu als Flaschenware oder in der
Gastronomie genießen.
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Ende der 1970er Jahre entschied sich die Kitzmann Bräu, zum Verkaufsstart
ihres Bergkirchweihbiers eine sog. Bürgerbierprobe zu veranstalten. Diese
fand in den ersten Jahren in der Brauerei an der Südlichen
Stadtmauerstraße 25 statt, später im Kosbacher Stadl.
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Ab 2001 folgten pyrotechnisch inszenierte Kellerruheerweckungen im
Brauereihof bzw. ab 2003 am verkaufsoffenen Sonntag "Erlanger
Frühling" auf dem Schlossplatz. In den vergangenen beiden Jahren
verlor die Kitzmann Bergbier-Präsentation etwas von ihrer thematischen
Eigenständigkeit; fiel sie doch mit der im Rahmen des Kitzmann
Bierfrühlings im Brauereihof veranstalteten Wahl der neuen Kitzmann
Bierkönigin zusammen.
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Daher beschloss die Familie Kitzmann, ihrem frisch gebrauten
Bergkirchweihbier in diesem Jahr wieder einen eigenständigen
Präsentationsrahmen zu geben: Den Anstich des ersten Fasses in der erst vor
wenigen Wochen neu eröffneten Kitzmann BräuSchänke übernahm am Freitag,
11. April 2008, der Juniorchef der Mälzerei Klostermalz, Frauenaurach,
Stefan Bergler. Er meisterte diese Aufgabe bravourös mit fünf
professionellen Schlägen auf die Holzscheibe (zwei Grund-, ein Festigungs-
und zwei Sicherheitsschläge).
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Beste Zutaten aus der Region sind die entscheidende Grundlage für die Kunst
der Kitzmann Braumeister, die Herren Karl-Heinz Maderer und Oliver Flake.
Brauwasser aus dem eigenen 60 Meter-Brunnen, Hopfen aus bayerischem Anbau
und Gerstenmalz von der Fa. Klostermalz aus Erlangen-Frauenaurach (bis 1923
ebenfalls Brauerei). Deren Sommergerste kommt von Vertragsbauern aus den
Landkreisen Erlangen-Höchstadt und Neustadt/Aisch. Auch im kommenden Jahr
wird ein regionaler Lieferant die Kitzmann Kirchweihbier-Saison eröffnen:
Dann steht der Rohstoff Hopfen im Mittelpunkt.
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Bei aller Braukunst kann ein Bier dem Grunde nach nur so gut sein wie seine
Zutaten. Davon konnten sich die zahlreichen Gäste beim ersten Schluck des
2008er Jahrgangs überzeugen: Das frische Bergkirchweihbier präsentierte
sich wohl geraten (Zitat von Peter Kitzmann), süffig und malzwürzig.
Kommentar von Braumeister Karl-Heinz Maderer: "Das Wichtigste ist, bei
der Rezeptur ja nichts zu verändern!" Der Stoff weist eine Stammwürze
von etwa 13,2 % sowie einen Alkoholgehalt von 5,9 % vol. auf.
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Moderator der Veranstaltung war in bewährter Art und Weise Kabarettist
Klaus Karl-Kraus, der innerhalb kürzester Zeit einen Bogen von Eisbärbaby
Flocke über das Kitzmann Bergbier bis hin zu seinem Stammplatz in der neuen
Kitzmann BräuSchänke schlug (da saß Gerswid Herrmann, die Gattin des
bayerischen Innenministers aus Erlangen). Nach dem erfolgreichen Anstich des
Fasses durch Stefan Bergler ließ Karl-Kraus das Publikum dann noch in zwei
Stimmen ein Prosit der Gemütlichkeit singen.
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Neben Promis und bierwichtigen Menschen waren auch die Festwirtsfamilien
Jakobsen, Dinkel, Kalb, Müller und Engelhardt in der Bräu-Schänke
vertreten.
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Von diesem gastlichen Ort zeigten sich alle Besucher des Anstichs einhellig
begeistert, sodass auch in Zukunft einzig hier der erste Schluck des jeweils
frischen Bergkirchweihbiers verkostet werden wird.
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Einzig die derzeit noch amtierende Bierkönigin Michelle I. wurde von etwas
Wehmut begleitet (trotz des wie immer freundlich zugewandten Zuspruchs ihrer
Vorgängerin Jasmin I.): Sie wird beim Kitzmann Bierfrühling am 20. April
2008 Krone und Zepter an eine Nachfolgerin übergeben müssen.
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Die Gäste verbrachten dann eine schöne Mittagspause in der trotz
geschlossener Gesellschaft absolut rauchfreien Bräu-Schänke. Wirtin Conny
Schmidt ließ dazu köstlichen Schweinebraten mit Biersoße, fränkisches
Sauerkraut (mindestens 4-fach gekocht) und lehrbuchhaft gedämpfte
Salzkartoffeln auftragen. Salzkartoffeln und keine rohen Klöße?
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Peter Kitzmann zeigte auch hier bei der Begrüßung einen klaren Standpunkt:
"Unter der Woche gibt's keine Klöße ...!" Wir meinen: Manchmal
sind in einer Zeit des überbordenden Nahrungsmittelangebots solche klaren
Worte sehr hilfreich, um Wert und Köstlichkeit der Spezialitäten unserer
heimischen Küche wieder bewusst zu machen.
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Die Wahl der 9. Kitzmann Bierkönigin
Foto: Sabine Ismaier
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So viele Bewerberinnen wie noch nie wollten dieses Jahr zur Kitzmann
Bierkönigin und damit zur Nachfolgerin der seit April 2007 amtierenden
Michelle Schwarz gekrönt werden. Knapp 100 Kandidatinnen bewarben sich um
das Amt als Botschafterin der Kitzmannbräu, das am 20. April 2008 beim
Erlanger Bierfrühling im Brauereihof des Familienunternehmens verliehen
wurde.
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Foto: Petra Breuker
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Doch zuvor mussten aus der Schar der Bewerberinnen geeignete Kandidatinnen
ausgewählt werden. Das geschah im Rahmen einer Jury-Sitzung am 16. April
2008 im Bräugewölbe, dem neuen Schalander im 1. Obergeschoss direkt neben
dem Kitzmann Sudhaus. Peter Kitzmann und der Königinnenverantwortliche
Markus Kern hatten 8 junge Damen für den Mittwochabend eingeladen.
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Die 8 Bewerberinnen aus Erlangen, Fürth, dem Landkreis Erlangen-Höchstadt
und dem Landkreis Forchheim machten das Casting für die fachkundige Jury
alles andere als einfach. Doch schließlich ergab die Punkteauswertung (hier
entscheidet jeder für sich, ohne von einem bzw. einer wortgewaltigem/n
Nachbarn/in beeinflusst zu werden), dass die beiden Erlangerinnen Lisa
Pietschmann (20) und Stefanie Hoffmann (18) sowie Stephanie Senft (21) aus
Großenseebach beim Finale antreten durften.
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Am Sonntag, 20. April 2008 (Peter Kitzmann hatte wieder einmal eine ganz
besondere Verbindung zu Petrus, der den samstäglichen Regen rechtzeitig
versiegen ließ), warteten bereits zu spätvormittaglicher Stunde zahlreiche
Gäste gespannt auf den Wettstreit der drei Bewerberinnen. Neben diesem
Höhepunkt stand beim Erlanger Bierfrühling auch in diesem Jahr wieder viel
gute Laune auf dem Programm. Für Unterhaltung sorgten die
"Fränkischen Straßenmusikanten" und ab 16.00 Uhr die Partyband
"Jump Five".
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Nachmittags gab es wieder drei Brauereiführungen und neben dem süffigen
Kitzmannbier lockte der Gasthof Güthlein mit fränkischem Mittagstisch und
die Familie Gulden mit ihren Original Gulden-Brezen.
Pünktlich ab 12.00 Uhr wetteiferten die drei Thronanwärterinnen Lisa
Pietschmann, Stefanie Hoffmann und Stephanie Senft unter der humorvollen
Moderation des Kabarettisten Klaus Karl-Kraus um die Nachfolge der
amtierenden Bierkönigin Michelle I.
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Sie alle mussten sich in einer spannenden Wahl unterschiedlichen Aufgaben
stellen und das Festpublikum durch Geschick, Wissen, Witz und Charme
überzeugen. Ein Blick ins letzte Jahr bot ihnen dabei kaum Hilfe. Ganz neue
Aufgaben galt es diesmal zu bewältigen: Kabarettist Klaus Karl-Kraus
forderte nach der persönlichen Vorstellung der drei Kandidatinnen zunächst
zu einem kleinen rhetorischen Test auf.
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Die Anwärterinnen mussten spontan eine nach Möglichkeit mitreißende Rede
halten. Beim anschließenden Walzertanz mit Sascha (Tanzschule Geist),
unverstärkt begleitet von den Fränkischen Straßenmusikanten, durften die
drei Thronanwärterinnen beweisen, dass sie ebenso sicher das Tanzbein
schwingen wie anschließend stilecht ein Bierfass anzapfen konnten.
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Auch das schafften die Drei mit Bravour; je nach Beherztheit mit etwas mehr
oder etwas weniger Schlägen auf die Holzscheibe. Dann hieß es, die 3 x 30
Liter Bergkirchweihbier aus den Holzfässern möglichst charmant auch an die
Kitzmannfans in den hinteren Bankreihen auszutragen. Ganz fleißig mit dabei
(außer Konkurrenz):
die Siegenburger Hopfenkönigin
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Moderator Klaus Karl-Kraus versäumte es nicht, den Kandidatinnen ganz
besonders den in seinem Windschatten nach Erlangen angereisten Club der 12
Geheimen (ein 85 Jahre alter Junggesellenclub aus Obertheres bei
Schweinfurt) bei der Maßkrugversorgung ans Herz zu legen.
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Das begeisterte Publikum wählte schließlich nach einem Stichentscheid
zwischen der Erlangerin und der Großenseebacherin mit dem stürmischsten
Beifall Stefanie Hoffmann zur 9. Kitzmann Bierkönigin.
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Die junge Erlangerin hatte es bei ihrer Vorstellung nicht versäumt, darauf
hinzuweisen, dass sie hauptberuflich für eine bekannte Autoersatzteil- und
Werkzeughandlung im Stadtwesten arbeitet. Nachdem ihr die bisher amtierende
Michelle I. die Königinneninsignien Schärpe, Umhang und Krönchen
überreicht hatte, antwortete die überglückliche Bier-gern-Trinkerin mit
den großen strahlenden Augen auf die von Klaus Karl-Kraus gestellte Frage
nach ihren Gefühlen: "Ich freu mich einfach ... und vor allem auf den
Berch!"
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Ein Jahr nun wird die inzwischen 9. Kitzmann Bierkönigin Stefanie I. das
Traditionsunternehmen auf Messen, Festumzügen und bei allen Festen der
Brauerei wie dem alljährlich stattfindenden Urbockanstich vertreten. Auch
die Bergkirchweih wird mit dem Königinnenstammtisch am Mittwoch ein
Höhepunkt sein.
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Heute ist das königliche Amt aus dem offiziellen Leben der Kitzmannbräu
nicht mehr wegzudenken - und auch sämtliche bisherige Bierköniginnen
blicken gerne auf ihre Amtszeit zurück. "
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Es ist wirklich eine unvergessliche Zeit, die ich nicht missen möchte. Alle
Kitzmann Bierköniginnen haben nicht nur sehr viel Spaß gehabt und bei
vielen Auftritten interessante Menschen kennen gelernt, sondern auch ihr
Auftreten vor fremden Menschen verbessert" resümierte Michelle I. am
Ende ihrer Regentschaft. Schmunzelnd fügte sie hinzu: "Am Schönsten
aber war die Begeisterung der vielen Kinder, die schon immer mal eine echte
Königin sehen wollten!"
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Bei aller Freude kam dann bei Michelle Schwarz zum Ende ihrer Amtszeit auch
noch etwas Traurigkeit zum Vorschein, war sie doch sehr sehr gerne Kitzmann
Bierkönigin - mit ungeahnten und unerwarteten Erlebnissen wie der
persönlichen Begegnung mit Ministerpräsident Edmund Stoiber zur Eröffnung
der 252. Erlanger Bergkirchweih.
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