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Der
später auch "Herz der Erlanger Brauwirtschaft" genannte
Brauereikomplex der Erich Bräu entstand aus neun zusammenhängenden
Einzelanwesen und hatte seine Wiege im Haus Altstädter Kirchenplatz 6. 1718
(nicht wie lange irrtümlich angegeben 1730) wurde sie von der Familie
Windisch gegründet. Der entscheidende Wendepunkt der bislang eher
bescheiden agierenden Brauerei mit dem markanten Kellerhäuschen am Burgberg
war das Jahr 1848.
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Nach dem Erwerb durch Franz Erich wuchs sie innerhalb
eines guten Jahrzehnts zur größten Exportbrauerei Erlangens (von 1869 bis
1874 blieb das so). Dieser Aufstieg war verbunden mit dem Bau einer modernen
Betriebsstätte. 1875 verstarb Franz Erich, sein Witwe führte die Brauerei
unter dem Firmennamen Franz Erich weiter. Der Sohn Martin Ernst Erich ließ
1886/1887 das heutige Erichhaus (Theaterplatz 22) errichten. Ein imposantes
Gebäude, das Selbstbewusstsein und gesellschaftliche Stellung der Familie
Erich widerspiegelte.
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Trotz rückläufigen Exports stand die Brauerei in den
Jahrzehnten nach 1885 auf dem Höhepunkt ihres internationalen Renommees,
was etliche Goldmedaillen und Auszeichnungen belegen, die bei Welt- und
Industrieausstellungen errungen wurden. 1905 starb mit Martin Ernst Erich
der letzte Vertreter des ruhmreichen Namens, die Firma ging über dessen
Schwester an die Familie Toenishen.
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In wirtschaftlich kritischen Zeiten übernahm
Fritz Toenishen 1919 das Unternehmen und führte es durch die schwierigen
1920er Jahre, bis 1930 doch Konkursantrag gestellt werden musste. Die
Rettung folgte 1931 durch die neuen Eigner Stadt Erlangen und Bamberger Mälzerei
AG mit der Nachfolgegründung "Exportbrauerei Franz Erich GmbH".
In den 1930er Jahren gelang die wirtschaftliche Konsolidierung, wozu
Gasthausneubauten (u.a. Freie Scholle), der Ausschank im städtischen
Redoutensaal und sogar Lieferungen zu den Nürnberger Reichsparteitagen 1937
und 1938 beitrugen.
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Das Bayerische Staatsministerium des Innern legte der
Stadt Erlangen 1938 rechtsaufsichtlich nahe, sich von der
Brauereibeteiligung zu trennen (schon seit Jahren eine Forderung der
Konkurrenz), was 1940 gezwungenermaßen geschah. Ab 1946 (bis 1973) folgte
die Ära des Dipl. Brauerei-Ingenieurs Herbert Kienle als Direktor. Nach Überwindung
der Dünnbierzeit (mit nur 1,7% zulässiger Stammwürze) blühte die Erich
Bräu Anfang der 1950er Jahre wieder auf. 1955 feierte man sich selber
(aufgrund der lange als richtig angenommenen Gründungsjahreszahl 1730) und
die 200. Bergkirchweih.
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Neben den beliebten Erich Bieren gewann Limonade
(u.a. die Lizenzmarke Olympia) immer mehr an Bedeutung. Ab 1965 wurden das
unter dem Braumeister Manfred Pscherer produzierte herbe Erich Pils wie auch
das Bergkirchweihbier zur Legende. Sieben Jahre später gehörte die
Brauerei zur Patrizier Bräu Nürnberg. Nach der Bergkirchweih 1975 schloss
der Konzern den wirtschaftlich kerngesunden Betrieb. Auf dem Gelände
errichtete die Stadt Erlangen unter teilweiser Erhaltung der Fassade das
Sozialzentrum Dreycedern.
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