Steinbach
Bräu
|
Die
Einrichtung der Thurn- und Taxis`schen Poststation an der Hauptstraße 116
(1653) steht in Verbindung mit dem Beginn der Bierproduktion. Unter
wechselnden Besitzern wurde meist nur für den Eigenausschank gebraut, bis
unter Georg Bechert ab 1848 ein starker Aufschwung kam. Dennoch verkaufte er
1861 an Carl Steinbach, dessen Nachfahren in fünfter Generation noch heute
Mälzerei und Brauerei führen.
|
|
|
Insbesondere in den 1870er Jahren auch am
Bierexport beteiligt, machte der Steinbach Bräu um 1900 die starke
Konkurrenz der Großbrauereien zu schaffen. Nach dem Tod von Carl Steinbach
1902 übernahmen dessen Söhne Karl und Fritz den Betrieb.
|
Aufgrund
technischer Modernisierungen stieg der Absatz, bereits damals war
"Goldblondchen" eine bekannte Marke. Die schwierige Lage nach dem
Ersten Weltkrieg brachte die beiden Brüder im Inflationsjahr 1923 zur
Einstellung der Bierproduktion.
|
|
|
Zusammen mit der Brauerei Hübner, der
Klosterbrauerei Frauenaurach und der Brauerei Lederer in Stein wurde das
Braukontingent an das Brauhaus Nürnberg verkauft, das auf die Dauer von 25
Jahren die Abnahme von vermälzter Gerste garantierte.
|
Gebäude und Räumlichkeiten
wurden ganz auf die Malzproduktion umgestellt. Alle Malztennen waren bis
1965 durch Keimkästen mit automatischen Wendegetrieben ersetzt. Zwei Jahre
zuvor war die Geschäftsführung an Karl Steinbachs Enkel Dieter Gewalt
gegangen. Die beengte Innenstadtlage erforderte ständige
Automatisierungsanstrengungen, heute u.a. der Zuständigkeitsbereich von
Urenkel Jörg Gewalt.
|
|
|
Sein Bruder, Dipl. Braumeister Christoph Gewalt, knüpfte
1995 an die unterbrochene Brautradition an und setzte an der Vierzigmannstraße
4 ein kleines Spezialitätensudwerk in Betrieb. Hier entstehen aus eigenem
Malz individuelle Biere, wie das Storchenbier zu Ehren der neuen
Steinbach-Wappentiere, die alljährlich auf einem Kamin des Anwesens ihre
Jungen aufziehen. Das dunkle Bergkirchweihbier wird seit 1997 wieder zu
Pfingsten auf dem gleichnamigen Burgbergkeller gleich rechts vom „T“
ausgeschenkt.
|