Die Tucher Bräu wurde ganz überraschend an die Brau & Brunnen AG verkauft.
Trinken wir zur Jubiläums-Berchkerwa 2005 am Erichkeller Dortmunder, Bielefelder oder gar südafrikanisches Konzernbier?

Die Information schlug am 8. Juli 2003 ein wie eine Bombe: "Tucher wird rückwirkend zum 1. Januar 2003 an den Brau & Brunnen-Konzern verkauft". Bis zuletzt hatte der seit 1997 amtierende Geschäftsführer und Spross der Eigentümerfamilie Jannik Inselkammer stets beteuert, Tucher ist und bleibt "als Teil der hiesigen Kultur" eine fränkische Privatbrauerei (siehe z.B. Interview in der Nürnberger Abendzeitung vom 22./23.02.2003). 1994 hatte Janniks Vater, Dr. Hans Inselkammer, die Aktienmehrheit sowohl der Patrizier Bräu AG (von der Familie Schickedanz) als auch der Tucher Bräu AG (von der insolventen März-Gruppe) erworben. Das operative Biergeschäft wurde von den AGs gelöst und fortan zusammen mit der später hinzugekommenen Hasenbräu Augsburg als Inselkammersche Privatbrauerei apostrophiert. Diese "neue" Tucher Bräu GmbH & Co. KG ist - wenn man so will - die Nachfolgerin der großen Erlanger Traditionsbrauereien Erich Bräu, Henninger Reifbräu und Hofbräu (vormals Erlwein & Schultheiss), was man nicht zuletzt auf der Bergkirchweih durch das Fahnenmeer in tucherblau eindrucksvoll vor Augen geführt bekommt. Das dort ausgeschenkte Tucher-Festbier wurde in den vergangenen Jahren fast ausschließlich in der ehemaligen Humbser-/Patrizier-Braustätte Fürth an der Schwabacher Straße hergestellt. Die mehrheitlich im Eigentum der HypoVereinsbank stehende Brau & Brunnen AG übernimmt das Getränkegeschäft der Tucher Bräu GmbH & Co. KG zu 100 Prozent. Allerdings bleiben die zum Teil äußerst lukrativen Immobilien (beispielsweise das Tucher-Traditionsgelände an der Nürnberger Schillerstraße) nahezu vollständig bei der Münchner Familie Inselkammer. Die Dortmunder Brau & Brunnen AG, wie Tucher seit Jahren ohne operative Gewinne aus dem Getränkeverkauf, steht mutmaßlich selbst auf der Veräußerungsliste der HypoVereinsbank. Kaufinteressenten könnten sowohl die Oetker Gruppe (Radeberger, Binding, Berliner Kindl) als auch multinationale Bierkonzerne wie z.B. SAB-Miller sein.

Bilder vom Tucher-Besuch im September 2000


125 Jahre Alterlanger Feuerwehr 
Der Großbrand im Helbigschen Brauhaus war ihre erste Herausforderung

Um den alltäglichen Brandgefahren nicht mehr tatenlos gegenüber zu stehen, haben die Alterlanger Bürger am 3. Mai 1878 ihre eigene Feuerwehr gegründet. So konnte die Freiwillige Feuerwehr Alterlangen vom 4. bis zum 6. Juli 2003 ihren 125. Geburtstag feiern. Unter der Federführung des stellvertretenden Kommandanten Rainer Becker entstand zu diesem Anlass eine äußerst gelungene Festschrift. Bereits im Jahr 1877 hatte die Gemeinde Alterlangen eine sogenannte Löschmaschine, also eine Saug- und Druckspritze auf vier Rädern, angeschafft. So waren die Feuerwehrkameraden von Anfang an mit dem notwendigen Handwerkszeug ausgestattet. Das am westlichen Rand des Regnitzgrundes gelegene Alterlangen wurde 1920 ein Stadtteil der Universitätsstadt Erlangen und wechselte damit von Ober- nach Mittelfranken. Am 24. November 1880 hatte die Alterlanger Wehr ihre erste Bewährungsprobe zu bestehen. Allerdings nicht bei einem Feuer auf heimischem Territorium, sondern in der Erlanger Innenstadt. Dort brach damals im Helbigschen Brauhaus ein Großbrand aus. Die Produktionsstätte des ab 1906 als Henninger Reifbräu bekannten Unternehmens wurde bis auf das Sudwerk ein Opfer der Flammen. Sogar der Brauereischornstein stürzte mit mächtigem Krachen auf das dem Kesselhaus gegenüberliegende Gebäude. Doch schon 1881 entstand an der Kuttlerstraße ein völlig neues, großzügig angelegtes Brau- und Kühlhaus mit modernsten, dampfkraftbetriebenen Anlagen. Gleichzeitig war dies der Startschuss für den Bau eines neuen Gär- und Lagerkellers jenseits der Westlichen Stadtmauerstraße, aus dem nach einigen späteren Um- und Ausbauten das Hauptgebäude auf der Bahnseite des Henninger-Betriebsgeländes wurde.

 

Die Zollhaus Bräu hat jetzt ein "Zweitsudwerk" 
Bilder vom ersten Sud im neuen Kessel der 1999 gegründeten Hobbybrauvereinigung aus der Erlanger Feldstraße

Am ersten Sonntag im August war Brautag bei der Zollhaus Bräu. 
Michi Dill, Jan Scheller, Frank Schuster, Gilbert Pletzer und Moritz Müller (v.l.n.r.) haben ihren Neuerwerbung "eingefahren",
 ein über 40 Jahre alter Waschkessel der Marke Vesuv.

 

Bei tropisch heißen Temperaturen wurden ca. 180 Liter dunkles Lagerbier gebraut. 
Sonst brauen die "Zollhäusler" auch Weizen, Märzen, und Festbier. 

 

Drei bis viermal im Jahr braut die Zollhausbräu. Nach acht Stunden harter Arbeit kann das Bier zum Gären in Kunststoff-Fässer gefüllt werden. Hier beim Abläutern fehlt noch der Hopfen, und auch die Stammwürze muß durch Einkochen noch richtig eingestellt werden. 

 

 

Malz von der Erlanger Mälzerei Steinbach wird mit einer Malz-Mühle zerdrückt. Die Konstruktion stammt von Schülern der Berufsschule in Hannover. Der Antrieb kann sowohl manuell, mit Kurbel oder mit einer Bohrmaschine geschehen

Vergoren und gelagert wird das fertige Bier in zwei umgebauten Kühltruhen. Mit speziellen  Thermostat-Reglern kann die Gär-Temperatur von 8 Grad Celsius, wie auch die Lagertemperatur von 2 Grad, präzise eingestellt werden. Abgefüllt wird das Zollhaus Bier zum grössten Teil in Bügelverschlussflaschen, für besondere Anlässe aber auch in Fässer von 5 bis15 Litern Inhalt.

 

erlanger.gif (648 Byte)© 2000-2011 ,  Jochen Buchelt, Stand: 11.12.2004

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