Klostermalz und Klostermühle in Erlangen-Frauenaurach am Tag des offenen Denkmals, 12.09.2004

Treffpunkt für die sehr begehrten Rundgänge durch die ehemaligen Klosteranlagen in Frauenaurach war das Museum Amtshausschüpfla, Brauhofgasse 2 b. Von hier starteten nicht nur die Gruppen zur Besichtigung von Mälzerei und Mühle, sondern auch die Führungen „durch das alte Frauenaurach“ und in die Klosterkirche.
In der Klostermalz Wirth GmbH passierten die vielen Besuchergruppen das Darrgebäude (rechts) und wurden auf der Ostseite des Hofes von der Betreiberfamilie Bergler herzlich empfangen.
Seniorchef Rudolf Bergler erläuterte die Geschichte von Klosterbrauerei und -mälzerei, wobei er sich auch auf Lagepläne des 1549/50 aufgelösten Frauenklosters bezog.
Die Bierherstellung wurde 1923 aufgegeben. Seitdem konzentriert man sich (bis zum heutigen Tag) auf die Produktion bester Braumalze, die nicht nur von der Erlanger Kitzmann Bräu, sondern z.B. auch von Münchner Großbrauereien gerne abgenommen werden.
Nach dem Vortrag von Herrn Rudolf Bergler wurden die Gruppen aufgeteilt. Vor dem Getreidelager erzählte der neue Malzmeister Bernd Hautmann, wozu (und welche) Malze für das Bierbrauen benötigt werden.
In der Firmengarage hatte die Familie Bergler ein provisorisches „Klosterbräustüble“ eingerichtet. Hier machte der Freibierausschank von Kitzmann Urhell (eine Spende der Erlanger Familienbrauerei) die Verwendung von Braumalz persönlich „erfahrbar“.
Stefan Bergler (Mitte) erklärte ganz anschaulich, wie aus fränkischem Braugetreide bestes Malz entsteht.
Natürlich durften einige Keimkästen besichtigt werden. Hier hat das Getreide bei Wärme und Feuchtigkeit bis zu sieben Tage Zeit, sich in Grünmalz zu verwandeln.
Für viele Kinder waren die süßlichen Malzkörner eine neue „Knabbererfahrung“.
Älteste der Frauenauracher Wassermühlen war die 1530 erstmals erwähnte Klostermühle, Klostermühlgasse 11. Seit 1883 im Besitz der Familie Schieder wurde hier bis Dezember 1982 Getreide gemahlen. Alle Einrichtungen und technische Anlagen blieben erhalten, so dass die Mühle kurzfristig wieder in Betrieb genommen werden könnte.
Der letzte Müller, Herr Georg Schieder (85), erklärte dem interessierten Publikum mit Ruhe und Geduld die Funktionsweise der einzelnen Gerätschaften.


Die Hopfenernte 2004 im Erlanger Oberland

Fotos: Sabine Ismaier

Der Altlandkreis Erlangen deckt sich mit dem westlichen Bereich des traditionsreichen Hopfenanbaugebietes „Hersbrucker Gebirge“. Nachdem die Zahl der Hopfenbauern in den vergangenen Jahren stetig rückläufig war, beschloss deren Verband im Dezember 2003, die Eigenständigkeit aufzugeben. Zur Erhöhung der Vermarktungschancen firmiert man seit 2004 als „Anbaugebiet Hallertau - Siegelbezirk Hersbruck“. Wir besuchten den letzten Hopfenbauern des Erlanger Oberlandes am 31.08.2004 bei der Ernte.

Der Oberschöllenbacher Vollerwerbslandwirt Rainer Nützel ist stolz auf seinen „Hallertauer Mittelfrüh“. Diese Aromasorte hat sich die größte Brauerei der USA vertraglich gesichert.

Auf dem Hopfenfeld nordöstlich von Röckenhof wachsen zwei Sorten: Perle (Aromahopfen) und Nordbrauer (wie die Seniorin der Familie ihn bezeichnet), ein Bitterhopfen. Der Regen im Frühsommer 2004 sorgte zwar bei vielen Biergartenfreunden für miese Laune, war aber gut für das Wachstum der Kletterpflanzen.

Der erste Arbeitsschritt bei der Hopfenernte ist das Abschneiden der Reben am unteren Ende.

Martin Nützel auf dem Erntehänger beim Abreißen der Hopfenreben von den Querverstrebungen aus Draht.

Nach und nach füllt sich der vom Traktor gezogene Hänger mit den duftenden Hopfenreben.

Beim „Hopfenreißen“ im „Hallertauer Mittelfrüh“-Feld. Frau Nützel läuft dem Erntewagen hinterher, um die heruntergefallenen Dolden aufzusammeln.

In der Verarbeitungshalle am Dorfrand werden die frisch gerissenen Hopfenreben in die Pflückmaschine, Baujahr 1967, eingehängt.

Die Maschine trennt zwar die Hopfendolden von den Rebensträngen ganz ordentlich, doch auf eine Nachsortierung von Menschenhand kann nicht verzichtet werden. Blätter und Stiele werden aussortiert und landen als Gründünger wieder auf den Feldern.

Das „Grüne Gold“ wird für den Weitertransport zur Trocknung in luftdurchlässige Säcke gefüllt.

„Hallertauer Mittelfrüh“ kurz vor dem Ausschütten auf die Darre im Dachgeschoss. Die Hopfendolden müssen nach dem Pflücken möglichst schnell getrocknet werden, damit sie nicht an Qualität verlieren.

Der Wassergehalt der Hopfendolden wird im Heißluftstrom eines Ölbrenners in gut 6 Stunden auf unter 10 Prozent reduziert. Das Klima hier oben gleicht fast dem in einer Sauna. Noch vor wenigen Jahrzehnten trocknete der Hopfen durch die natürliche Luftzirkulation auf den meist mehrgeschossigen Dachböden der Bauernhäuser. Nach der Trocknung werden die Dolden in quaderförmige Ballen gepresst und vor dem Abtransport von einem Verbandsprüfer gewogen, bonitiert und gesiegelt. Die Weiterverarbeitung zu Pellets erfolgt in einem Werk in der Hallertau (danach werden die Perle und der Nordbrauer von einem Hersbrucker Hopfenhändler vermarktet).


Vanessa
Eich strahlte als 6. Bierkönigin beim 25. Brauereihoffest der Kitzmann Bräu

Fotos: Sabine Ismaier

Schon am Freitag, 17.09.2004, traf man sich in froher Runde. Braumeister Karl-Heinz Maderer (2. v. r.) ließ bei angenehmen Abendtemperaturen den Biersommer 2004 Revue passieren.

Später sorgten die „Original Rothsee Musikanten“ mit extravaganten Showeinlagen für gute Stimmung.

Eine bestens eingeschenkte Maß Kitzmann Edelpils oder Zwickl kostete angenehme 4 Euro, die Halbe Hefeweizen war für 2 Euro zu haben. Seniorchef Karl Kitzmann war auch schon am Freitagabend präsent. Wenig später konnte er u.a. den Steinbach-Seniorchef Dieter Gewalt im Brauereihof begrüßen.

Kabarettist Klaus-Karl Kraus führte durch den offiziellen Teil am Samstagabend. Zur Wahl der neuen Kitzmann Bierkönigin waren Amtsinhaberin Nina I. und die Thronanwärterinnen Saskia Huk, Maritta Fleischer und Vanessa Eich (v. l. n. r.) auf dem Podium erschienen.

Nach der obligatorischen Vorstellungsrunde folgte das Anzapfen der drei Bierfässer. Hier versucht sich gerade die spätere Siegerin Vanessa Eich (unter den kritischen Augen von Braumeister Oliver Flake, rechts). Im Hintergrund freut sich Peter Kitzmann über die gelungene Vorauswahl der drei jungen Damen.

Bankkauffrau Maritta Fleischer (21) beim Verteilen des soeben gezapften Freibiers.

Lehramtsstudentin, Hobbyfußballerin und Frauenauracher Kerwasmadla Vanessa Eich (21). Ihr fassungsloser Kommentar nach der Wahl durch das klatschende und jubelnde Publikum war ein spontanes "Allmächt!"

Kitzmann Bierköniginnen halten zusammen!. Noch-Amtsinhaberin Nina I. mit Ex-Bierkönigin Jutta I. schmeckt das frische Hefeweizen aus der Südlichen Stadtmauerstraße 25. Der zweite Höhepunkt des Samstagabends war zweifellos der spektakuläre Auftritt der Feuerartistikgruppe "Un Poco Loco" auf dem Dach des Braumeisterbüros. 

Am Sonntag, 19.09.2004, zogen alle bisherigen Kitzmann Bierköniginnen unter den Klängen der Stadtjugendkapelle Herzogenaurach in den Brauereihof ein. Voran die Neue, Vanessa I., auf einer Sänfte getragen von vier starken Männern.

Die neue Kitzmann Bierkönigin 2004/2005, Vanessa I., umrahmt von ihren Vorgängerinnen Jutta, Susan, Nina, Eva und Maria (v.l.n.r.).

 

erlanger.gif (648 Byte)© 2000-2011 ,  Jochen Buchelt, Stand: 11.12.2004

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