Pokalweiße zur EM, Verdruss und Happy End bei der
Steinbach Bräu
Fotos: Sabine Ismaier
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Zur Fußball-EM vom 7. bis zum 29. Juni 2008 (Deutschland wurde bekanntlich
Vize-Europameister) hatte die Steinbach Bräu wieder in ihrem westlichen
Hofbereich unter den Malz- bzw. Getreidesilos eine Public-Viewing-Arena
eingerichtet. Dazu gab es die obergärige Neukreation
"Pokalweiße" aus Emmer-, Dinkel- sowie hellem und dunklem
Gerstenmalz: der tief bernsteinfarbige, hefetrübe, fruchtig herb-nussig
schmeckende Trunk hatte mit 12,8 % Stammwürze einen Alkoholgehalt von etwa
5,2 % vol.
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Auch an anderen Orten der Stadt konnte man umgeben von Fans ganz öffentlich
die Fernsehbilder aus Österreich oder der Schweiz bei einem guten
Kitzmann-Bier genießen, wie zum Beispiel am (oberen) Entlas Keller oder am
29. Juni im Schlossgarten.
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Verdruss kam bei der Steinbach-Familie Gewalt Mitte Juni aus
heiterem Himmel auf, als die Stadt nach ständigen Beschwerden eines nicht
unmittelbaren Anwohners über Geruchs- und Lärmbelästigungen sich per
Bescheid auf die Situation der Brauereieröffnung im Jahr 1995
zurückorientierte und der Steinbach Bräu aufgab, den Biergartenbetrieb auf
maximal 96 Sitzplätze zu beschränken. Folge der
"Bratwurstdunstbeschwerden" war, dass das Sitzangebot zwischen der
stattlichen Eiche und dem Brauhaus verkleinert werden musste und so das
skurrile Bild aufgestapelter, nicht zum Verweilen verwendbarer
Bierbankgarnituren entstand.
Darauf wandte sich Braumeister Christoph Gewalt mit
folgendem Aufruf an seine Gäste und Nachbarn: "Wir bedanken uns ganz
herzlich bei Ihnen für Ihre Besuche in unserem Biergarten. Damit haben Sie
dazu beigetragen, die Altstadt zu beleben. Leider hat ein nicht
unmittelbarer Nachbar, ein städtischer Angestellter, durch seine ständigen
Beschwerden über Geruchs- und Lärmbelästigungen erreicht, dass die Stadt
Erlangen uns zwingt, den Biergartenbetrieb auf maximal 96 Sitzplätze zu
beschränken. Unser Bestreben ist, gemeinsam mit der Stadt eine Lösung zu
finden, den Biergartenbetrieb in seiner bisherigen gewachsenen Form
fortzuführen. Bitte unterstützen Sie uns in unserem Bemühen. Falls Sie
unser Anliegen unterstützen wollen, können Sie sich in einer Liste
eintragen, die in der Brauerei ausliegt. Vielen Dank."
Gäste, Fans und Freunde der beliebten Altstadtbrauerei
unterschrieben massenhaft - auch manch städtischer Beschäftigter, obwohl
bei diesen eine gewisse Irritation darüber herrschte, dass der Arbeitgeber
des Beschwerdeführers (der nicht bei der Ordnungsbehörde beschäftigt ist)
von der Brauerei ausdrücklich genannt worden war.
Doch nach gut 3 Wochen gab es frohe Kunde für die
Besucherinnen und Besucher der Steinbach Bräu. Auf Initiative der Stadt
Erlangen konnte eine Einigung erzielt werden, wonach die Erweiterung des
Gastbetriebs auf 300 Plätze genehmigt werden kann. Die hierfür
erforderlichen Kfz-Stellplätze werden in der näheren Umgebung der
Vierzigmannstraße nachgewiesen. Allerdings kommt es zu einer in der Praxis
wohl schwer zu erklärenden Zweiteilung des Biergartenbetriebs. Das
Betriebsende für den erweiterten Gastbereich wurde auf 22.00 Uhr
festgesetzt. Hinsichtlich der bereits 1995 genehmigten restlichen 96
Gastplätze bleiben die bestehenden (längeren) Betriebszeiten unverändert.
Somit konnte ein bei den Bürgerinnen und Bürgern der
Altstadt sehr beliebter gastlicher Treffpunkt größenmäßig erhalten
werden, was auch Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis sehr freute, der
in einer Presseerklärung insbesondere dem neuen Amtsleiter des Erlanger
Bauaufsichtsamtes Jan von Lackum für dessen Einsatz bei der Lösungsfindung
dankte.
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Kunstaktion am Bohlenplatz erinnert an die Geschichte der Brauerei Erlwein
& Schultheiß bzw. Hofbräu AG
Fotos: Sabine Ismaier
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Die Aktion Kunsträume Bayern 2008 , eine
Veranstaltungsreihe des Arbeitskreises für gemeinsame Kulturarbeit
bayerischer Städte, erreichte am 12. Juli 2008 Erlangen. Da Kunsträume in
der Stadt immer auch Lebensräume sind, hatten sich Kultur- und Kunstmacher
aus dem Stadtmuseum, vom Kultur- und Freizeitamt der Stadt Erlangen, dem
Heimat- und Geschichtsverein Erlangen und der Initiative Bohlenplatz Karree
den Bohlenplatz vorgenommen, um dessen Geschichte in Aktionen und mit
Objekten zu beleuchten.
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Neben der Open-Air-Ausstellung des Stadtmuseums Erlangen
"Im Kleinpolen" mit 12 Bildern zur Geschichte des Bohlenplatzes
gab es auch eine Kunstaktion der Künstlergruppe
Geim.Meinetsberger.Pfisterer, die unter dem Motto "ZeitRaum - Stationen
eines Platzes - Stationen in der Zeit" Geschichte im wahrsten Sinne des
Wortes transportierte. So wurde am Abend jenes 12. Juli 2008 die Geschichte
von 12 bedeutsamen Institutionen, Firmen und Vorhaben sinnbildlich in
Schubkarren transportiert und von Lesungsstelle zu Lesungsstelle zweier
Schauspieler/innen des Theaters Erlangen weitergeschoben.
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Mit dabei war die 1729 zwischen dem heutigen Bohlenplatz und
der späteren Universitätsstraße gegründete Brauerei, die zu ihren
größten Blütezeiten unter dem Namen Erlwein & Schultheiß bzw. ab
1919 als Hofbräu Bamberg und Erlangen firmierte. Während der Aktion wurden
Flugblätter mit dem geschichtlichen Abriss des Sudbetriebs und der
zeitweilig zugehörigen Gaststätte "Drei Rosen" an die
Besucher/innen des Kunstraumes Bohlenplatz verteilt:
Link:
Brauerei Erlwein & Schultheiss, die spätere Hofbräu AG
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Das Erlanger Altstadtfest und das Fischerei-Hoffest der
Kosbacher Familie Oberle
Fotos: Sabine Ismaier
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Am letzten Juliwochenende 2008 fand wieder das jetzt schon traditionelle
Altstadtfest auf dem Altstädter Kirchenplatz statt. Sehen Sie
Fotoimpressionen der menschlichen Freude bei Karibikrhythmen,
Gewitterregentropfen und Steinbach-Altstadtbier. Doch zunächst Bilder vom
Hoffest in der Fischerei der Familie Oberle am Samstag, 26. Juli 2008
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Das Traditionsgeschäft Gummi-Wörner schloss seine Pforten
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Am 31. Juli 2008 verlor die Erlanger Altstadt mit dem seit
1951 existierenden Fachgeschäft "Gummi-Wörner" eine weithin
bekannte Institution. Auch nach einem Inhaberwechsel 1991 behielt der Laden
in der Hauptstraße 90 seinen 50er Jahre Charme - hier fand man nahezu
alles, was es im breiten Spektrum von Gummi, Kunststoff und Kautschuk gibt.
Doch leider hatte sich auch hier das Verbraucher- bzw. Käuferverhalten
(insbesondere bei gewerblichen Abnehmern) hin zu Direktanbietern,
Großhandel oder Internetvertrieb verschoben. So war es den Inhabern auch
nicht mehr möglich, die für eine langfristige Weiterführung des Hauses
benötigten Investitionen aufzubringen.
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Bleibt die Erinnerung daran, dass auch die beiden 1974 und
1975 geschlossenen großen Innenstadtbrauereien H. Henninger Reifbräu und
Erichbräu hier ihren Schlauch-, Keilriemen- und Dichtungsbedarf teilweise
deckten; so wie es viele Hobbybrauerinnen und -brauer noch bis zum
allerletzten Geschäftstag des "Gummi-Wörner" taten!
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