Brauertaufe - Meisterehren - Storchenwette

Fotos: Sabine Ismaier

Der Freitagabend, 3. April 2009, stand bei frühlingshaften Temperaturen (der Steinbach-Biergarten war bestens gefüllt) ganz im Zeichen dreier Ehrungen und Rituale:

Der aus Oberbayern stammende Christoph Remmelberger (hat im Juli 2008 als Sieger der Handwerkskammer Mittelfranken und zweiter Landessieger die Brauerlehre beendet) musste die in der Erlanger Spezialitätenbrauerei übliche Brauertaufe in der Würzepfanne über sich ergehen lassen.

Der in der Steinbach-Bräu omnipräsente Roman Gause (inzwischen der engste Mitarbeiter von Christoph Gewalt) konnte sich nach der Brauerlehre von 2004 bis 2006 und dem Besuch der Meisterschule in Kulmbach über die offizielle Vorstellung als Braumeister freuen. Christoph Gewalt überreichte ihm als besondere Gabe des Hauses das eigene Messingzapfbesteck.

Und dann kam noch der aus Roding in der Oberpfalz stammende, heute in Nürnberg lebende Peter Kraus zu Ehren, der die Ankunft der Steinbachstörche am genauesten vorausgesagt hatte (am 03.03.2009 gegen 13.33 Uhr und sich dabei nur um 8 Minuten verschätzte) und so 30 Liter Steinbachbier gewann. Peter Kraus steht aber der Bierherstellung nicht nur emotional sehr nahe, er hat sich auch im Rahmen einer Forschungsarbeit mit der heimischen Geschichte der Malzherstellung beschäftigt: Im September 2008 legte er seine Magisterarbeit im MA-Studiengang der Friedrich-Alexander-Universität mit dem Titel "Regionale Industrialisierung im Brauereiwesen - dargestellt anhand der Mälzerei Hummelmann in Bruck, der Malzfabrik Baiersdorf und der Fa. Gebrüder Steinbach in Erlangen" vor.


Der Kreuzweg Jesu im Henninger-Reifbräu-Keller

Am Karfreitag, 10. April 2009, lud die Initiative "Elia" innerhalb der evangelischen Kirche zum zweiten Mal in den Henninger-Reifbräu-Keller am Erlanger Burgberg von 11 bis 17 Uhr zu einem Kreuzweg in der Dunkelheit. Über 600 Menschen kamen bei strahlendem Frühlingswetter, um dann in wärmende Kleidung gehüllt in die feuchte Kälte des längsten Burgbergkellers einzutauchen. An 14 Stationen konnte man die Passionsgeschichte mit allen Sinnen erleben und bei selbst gewähltem Tempo ganz eigene Gedanken zum Leidensweg Jesu, aber auch zur eigenen Einstellung zum Thema "Leben und Sterben" entwickeln.
Die Gänge des Henninger-Kellers sind ein wahrlich geeigneter Ort, um die 14 Stationen des Kreuzwegs Jesu von der Verurteilung durch Pontius Pilatus über die Hinrichtung bis zur Grablegung und der Auferstehung mittels diverser Lichteffekte, gegenständlicher Installationen und sogar musikalischer Untermalung zu erfahren.

 

Erlanger Bierspezialitäten auf dem Nürnberger Frühlingsfest

Am Karsamstag, 11. April 2009, wurde das Nürnberger Frühlingsfest mit einem Umzug vom Haupteingang an der Bayernstraße über den Volksfestplatz bis zum Oxen-Zelt bei traumhaftem Frühlingswetter eröffnet. Das größte Frühjahrsvolksfest Nordbayerns dauert bis zum 26. April 2009 .
Die Erlanger Bierspezialitäten der Kitzmann-Bräu sind hier gut vertreten und jetzt nicht nur am Eingang "Große Straße" in Maisel's-Biergarten sowie bei einigen Imbissbetrieben erhältlich, sondern haben einen prominenten Ausschankort hinzugewonnen: Die alteingesessene Schaustellerfamilie Dinkel, schon seit 2006 mit ihrem Frankendorf auf der Bergkirchweih am Schützenweg zu Hause, hat nun auch in Nürnberg ihrem Münchner Bierlieferanten ade gesagt (und so den Widerspruch "oberbayerische Großbrauerei in fränkisch aufgemachtem Dorfausschank" beendet).
Das "Frankendorf" der Familie Dinkel befindet sich unübersehbar gleich rechts am Haupteingang an der Bayernstraße.
Das 150. Nürnberger Herbstvolksfest im Jahr 2008 gab übrigens den Anlass, Volksfesterinnerungen aus der Bevölkerung und öffentlichen sowie privaten Archiven zu sammeln. Das Ergebnis ist die Ausstellung "Millionen von Erinnerungen", die nun in einem mannshohen Fotobuch, einem Videofilm und zusätzlichen Exponaten die Geschichte und Erinnerungen an die Nürnberger Volksfeste seit ihrem Gründungsjahr 1826 präsentiert.
Die absolut sehens- und empfehlenswerte Ausstellung ist im Oxen-Zelt der Tucher Bräu und an 11 Stationen rund um den Festplatz zu bewundern. Erdacht, konzipiert und realisiert wurde sie von Helmut Bresler, der auch in Erlangen als profunder Kenner der Schaustellergeschichte der Bergkirchweih bekannt ist und im Jahr 2005 Mitautor des gut 450-seitigen Stadtarchivwerks zur Jubiläumsbergkirchweih war.


Der Berchfilm 2008!

Fotos: Sabine Ismaier
Am Montag, 20. April 2009, hatte rechtzeitig vor Beginn der diesjährigen Bergkirchweih "Der Berchfilm 2008" im Erlanger Manhattan-Kino Premiere. Das cineastische Werk wurde im vergangen Jahr im Rahmen der Stadtteilsozialarbeit von und mit Jugendlichen aus dem Erlanger Jugendhaus West gedreht. Im Film sollten vor allem der Blickwinkel und das Lebensgefühl von jungen Menschen zum Ausdruck gebracht werden. Die vier Jugendhausleiter Dietmar Felten, Iris Schubert und Manuela Sippel sorgten für den Rahmen; Interviews und Kameraführung gestalteten die Jugendlichen selbst. So entstanden 27 Stunden Material, die mit professioneller Hilfe auf 77 Filmminuten zusammengeschnitten wurden.
Zur Premiere hatte sich das Pädagogenteam vom Jugendhaus West einen ganz besonderen Gag für die Jugendlichen ausgedacht: Sie durften in der Güterhallenstraße mit einer großen amerikanischen Stretchlimousine vorfahren und sich so wie Hollywoodstars fühlen. Als geladene Gäste waren Freunde und Verwandte der Jugendlichen sowie Vertreter der Stadtverwaltung und des öffentlichen Lebens gekommen, die sich allesamt mit den jungen Menschen über ihr gelungenes Filmprojekt freuten. Sogar die Erlanger Nachrichten schickten ihren Stammfotograf. Als klares Zeichen gegen den zunehmenden Jugendalkoholismus wurde zur Begrüßung ein alkoholfreier Fruchtdrink gereicht.

Nach der Filmvorführung und dem langen Schlussapplaus sorgten Kulturreferent Herr Dr. Rossmeissl und der Sachgebietsleiter der Jugendsozialarbeit Herr Strößenreuther für eine weitere Überraschung für die Macher/innen des Films: Für Jede/n von ihnen gab es einen Mini-Oscar! Der Berchfilm 2008 lief in den vergangenen Wochen zielgruppenbezogen in einigen Erlanger Schulen, außerdem wird er im Kulturzentrum E-Werk aufgeführt.

 

erlanger.gif (648 Byte)© 2000-2011 ,  Jochen Buchelt, Stand: 26.05.2009

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