Der neue Erlanger Stadtkrimi "Regnitzgold" von Ines Schäfer

Text und Fotos Sabine Ismaier


Der Geschäftsführer Ernst-Wilhelm Bork (den ERLANGER.de-Lesern spätestens bekannt vom diesjährigen Bergbieranstich bei der Steinbach Bräu) der neuen Thalia / Palm&Enke Buchhandlung begrüßte am 29.10.03, um 20.00 Uhr, ganz herzlich die Erlanger Autorin Frau Dr. Ingeborg Seltmann und die rund 250 Zuhörer zu einer spannenden Veranstaltung.
An diesem Abend gab es gleich zwei Premieren zu feiern: die erste Lesung von Frau Seltmann bei Palm&Enke und die erste Lesung in den neuen Räumlichkeiten, die die Autorin in ihrem neuen Stadtkrimi als "ein großes neues Gebäude mit einem mehrgeschossigen Büchertempel" an der Ecke zum Hugenottenplatz benannte.

Bevor Frau Seltmann alias Ines Schäfer mit der eigentlichen Lesung aus ihrem Buch "Regnitzgold" begann, erläuterte sie kurz den Bucheinband, der in sonnengelb "gegen den Herbstblues" gefasst ist. Auf der Vorderseite ist die Neustädter Kirche mit der damaligen Baustelle des jetzigen "Büchertempels" abgebildet. Auf der Rückseite befindet sich wider Erwarten kein Foto der Autorin, sondern ein Portrait der Markgräfin Sophie Caroline (Ausschnitt des Portraits des im Dozentenzimmer des Kollegienhaus hängenden Bildes).

Wie bereits in den ersten beiden Büchern steht auch im dritten Buch die Erlanger Miss Marple aus dem Wohnstift, Lotte Askuleit, im Mittelpunkt, die sich am besten über ihre vier Hobbies Friseurbesuch mit frischer Dauerwelle, Fußpflege, studieren der Todesanzeigen der Erlanger Nachrichten und Teilnahme an Beerdigungen definieren lässt.

Frau Seltmann las nach dieser kurzen Einleitung u. a. einen sehr amüsanten Auszug des ersten Kapitels vor:
Frau Askuleit bittet da den jungen Helfer des Wohnstift-Hausmeisters, ihr Bild von Giorgione "Schlafende Venus" im Schlafzimmer aufzuhängen. Als kleines Dankeschön schenkt sie ihm eine heißbegehrte Flasche Bier der neu eröffneten dritten Erlanger Brauerei Schad. Kurz darauf der erste Todesfall - das Bier war vergiftet.

Die Autorin möchte mit ihren Stadtkrimis neben einer unterhaltsamen Erzählung den Lesern/innen auch zeigen, was Erlangen als "intellektuelles Dorf" oder "kopflastiger Mikrokosmos" charakterisiert und einzigartig macht. Bei der Historikerin spielt natürlich auch die Erlanger Geschichte eine sehr große Rolle, in dieser Ausgabe die Bierstadt Erlangen. Bei den Recherchen für das Buch wurde sie tatkräftig mit Erzählungen und Hindergrundinfos von den zwei real existierenden Erlanger Brauereien unterstützt.

Erlangen war schon immer eine Bierstadt. Einst mit bis zu 18 Brauereien wurde hiesiges Bier sogar bis nach Amerika und Skandinavien exportiert. Nicht zuletzt war dies den günstigen örtlichen Umständen wie z. B. den großen kühlen Lagerkellern am Burgberg oder dem guten Erlanger Trinkwasser zu verdanken.

In dem Buch dreht es sich um die zwei alteingesessene Brauereien "Malter" und "Nützel" (spätestens in einem verbalen Schlagabtausch beider Brauereibesitzern in einem Lokal am Lorlebergplatz wird klar, welche Parallelen zu den Brauereien Kitzmann und Steinbach bestehen), die nun fiktiv Konkurrenz durch eine dritte bekommen.
Die neue Brauerei, die auf dem Etikett ganz traditionsbeflissen mit dem Portrait der Markgräfin Sophie Carolin wirbt, möchte den alten Namen "Schad" wieder aufleben lassen. Diese war einst am "Brauzentrum" der Altstadt (Martin-Luther-Platz und Altstädter Kirchenplatz) angesiedelt. Noch heute erinnert das Monogramm "NS" für Nikolaus Schad mit den Brauinsignien Maischscheit und Malzschaufel und der Jahreszahl 1707 am Haus Martin-Luther-Platz Nr. 3 daran.

Die Todesfälle durch vergiftetes Bier häufen sich.
Doch wer steckt dahinter? Die zwei alteingesessenen Brauereien, um ihren neuen Konkurrenten los zu werden? Oder möchte ein großer Konzern sich den Weg für einen günstigen Einkauf ebnen? Welche Rolle spielt das Portrait der Markgräfin Sophie Carolin? Was steckt hinter der Marke "Regnitzgold"?

Eins sei verraten, es handelt sich hierbei nicht um die neue Biersorte der Brauerei Schad.

Wenn Sie neugierig geworden sind, finden Sie die Antworten bei einer, hoffentlich nicht vergifteten, Flasche des guten "Erlanger Wassers in seiner edelsten Form" selbst heraus.
Das Buch "Regnitzgold" von Ines Schäfer ist im Fahner Verlag Lauf zum Preis von 9,90 Euro erschienen und überall im Erlanger Buchhandel erhältlich.

 

erlanger.gif (648 Byte)© 2000-2011 ,  Jochen Buchelt, Stand: 11.12.2004

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